Einleitung
Subklinische Inflammation

Die subklinische Inflammation – umgangssprachlich "stumme Entzündung" genannt – (Synonyme: chronische subklinische Inflammation; engl. "silent inflammation", "silent (smouldering) inflammation"; ICD-10-GM R79.8: Sonstige näher bezeichnete abnorme Befunde der Blutchemie) wird definiert als eine permanente systemische Inflammation (Entzündung, die den gesamten Organismus betrifft), die ohne klinische Symptomatik verläuft.

Als ein wichtiger Indikator einer Inflammation gilt das CRP (C-reaktives Protein/Entzündungsparameter), hierbei insb. das hs-CRP (high-sensitivity C-reactive protein). Dieses gehört zu den Akute-Phase-Proteinen wie auch Präalbumin und Transferrin, das in der Leber synthetisiert wird.

Die Inflammation ist Ausdruck einer angeborenen (unspezifischen) Immunreaktion des Organismus.

Endogene und/oder exogene Reize, die physiologische Abläufe gefährden, sind Ursache der Inflammation.

Abzugrenzen von der subklinischen Inflammation ist die akute Entzündung, die sich durch folgende Besonderheiten charakterisiert:

  • biologisch sinnvoll, da dadurch der schädigende Reiz beseitigt werden soll
  • Voraussetzung für Reparaturvorgänge ("Heilung"), d. h. dient der Integrität des gesamten biologischen Systems
  • der "Auslöser" stellt ein Problem dar (z. B. Erreger einer Infektion)

Die typischen lokalen Merkmale einer Inflammation sind (nach Galen): Rubor (Rötung), Calor (Überwärmung), Tumor (Schwellung), dolor (Schmerz) und Functio laesa (gestörte Funktion des Gewebes, Körperteils oder Organs). Zeichen einer Allgemeinreaktion des Körpers sind: Fieber, Nachtschweiß und ein Krankheitsgefühl.

Während die subklinische Inflammation selbst keine Symptome verursacht, ist diese selbst wiederum Ursache von Krankheitssymptomen der durch sie bedingten Folgeerkrankungen. 

Von der subklinischen Inflammation abzugrenzen ist die IUO (Inflammation of Unknown Origin): Dieses geht einher mit leichtem Fieber sowie CRP-Werte über 30 mg/L an mindestens drei Messzeitpunkten; die Krankheitsdauer beträgt mindestens drei Wochen; Basisuntersuchung haben zu keiner Diagnose geführt.

Häufigkeitsgipfel: Eine subklinische Inflammation kann in jedem Lebensalter auftreten.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) einer subklinischen Inflammation ist nicht bekannt.

Verlauf und Prognose: Verlauf und Prognose einer subklinischen Inflammation sind abhängig von der Ursache der subklinischen Inflammation und der individuellen genetischen Disposition. Eine medizinische Abklärung ist wünschenswert, da die subklinische Inflammation neben der Induktion chronischer Erkrankungen auch zu beschleunigten Alterungsprozessen führt (Aging/"Inflamm-Aging" (inflammaging). Des Weiteren kann eine chronische Inflammation auch zur Onkogenese (Entstehung von bösartigen Tumoren) beitragen (s. u. Subklinische Inflammation/Folgeerkrankungen).

Komorbiditäten (Begleiterkrankungen): Die unter Folgeerkrankungen aufgeführten Krankheiten sind assoziiert mit einer subklinischen Inflammation. Es wurden dabei im Wesentlichen Krankheiten aufgenommen, bei denen das CRP (C-reaktives Protein) als unabhängiger Risikofaktor gilt.


     
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