Warzentherapie (wIRA-Methode)

Die Warzentherapie mittels wIRA-Methode (wassergefiltertes Infrarotlicht A) zählt zu den lichttherapeutischen Verfahren und wird in der Dermatologie (Hautheilkunde) unter anderem zur Therapie der gemeinen Warze (Verruca vulgaris) eingesetzt. Diese Erkrankung wird durch eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht. Es befällt vor allem Hände sowie Füße und wird durch Schmierinfektion übertragen.

Bei dem wassergefilterten Infrarotlicht A handelt es sich um eine spezielle Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) im Bereich von 780-1400 nm (Nanometer). Diese Strahlung entsteht natürlicherweise durch die Filterwirkung von Wasser und Wasserdampf in der Erdatmosphäre auf die Infrarotstrahlung der Sonne und zeichnet sich durch eine sehr gute Verträglichkeit aus. Im Vergleich zu anderer Infrarotstrahlung entfällt die thermische Wirkung auf die obersten Hautschichten, sodass eine vielfältige Anwendbarkeit möglich ist.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die wIRA-Methode kommt vielfach auf unterschiedlichen Gebieten der Medizin zur Anwendung. Die Behandlung von vulgären Warzen an Händen und Füßen zeigt eine gute Wirksamkeit, auch bei therapieresistenten Befunden [2].

Weitere Indikationen für diese Methode bestehen in anderen dermatologischen Erkrankungen (z. B. Herpes labialis (Lippenherpes), Herpes zoster (Gürtelrose), Akne papulopustulosa [2]), Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems (z. B. Arthrosen [2]) sowie in der Neonatologie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur frühgeborener Säuglinge.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Obwohl die wIRA-Methode als nebenwirkungsarm und nicht invasiv gilt, sollten bestimmte Kontraindikationen beachtet werden:

  • Lichtempfindliche Hauterkrankungen: Bei Erkrankungen, die auf Licht reagieren, wie Lupus erythematodes oder Porphyrie, ist Vorsicht geboten.
  • Vorliegen von Hautkrebs: Patienten mit Hautkrebs oder verdächtigen Hautveränderungen sollten vor der Anwendung einer wIRA-Therapie ärztlich untersucht werden.
  • Überempfindlichkeit gegen Infrarotstrahlung: Selten, aber es gibt Personen, die eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Infrarotstrahlung zeigen könnten.

Vor der Behandlung

  • Keratolytische Vorbereitung: Die Anwendung eines keratolytischen (hornhautauflösenden) Salicylpflasters zur Aufweichung der Warzen kann die Wirksamkeit der wIRA-Therapie erhöhen.
  • Hautreinigung: Die betroffenen Hautpartien sollten vor der Behandlung sauber und frei von Cremes oder Make-up sein.

Das Verfahren

  • Kombinierte Therapieansätze: Neben der wIRA-Bestrahlung werden oft keratolytische Therapien und eine unblutige Kürettage der Warzen durchgeführt.
  • Bestrahlungsdauer: Die Warzen werden für 20 bis 30 Minuten mit wIRA bestrahlt, wobei mehrere Therapiezyklen erforderlich sein können.
  • Behandlungsintervalle: Empfohlen werden 6-9 einwöchige Therapiezyklen, wobei zu Beginn kürzere Intervalle angezeigt sein können.
  • Wirkmechanismus: Die Infrarotstrahlung kann Schmerzen lindern, Sekretionen reduzieren, entzündliche Prozesse zurückbilden und sowohl die Durchblutung als auch das Immunsystem lokal stimulieren.

Nach der Behandlung

  • Keine speziellen Maßnahmen erforderlich: Nach der wIRA-Behandlung sind in der Regel keine besonderen Nachsorgemaßnahmen notwendig.
  • Selbstbeobachtung: Patienten sollten die behandelten Bereiche auf mögliche Veränderungen oder Reaktionen überwachen und bei Auffälligkeiten einen Arzt konsultieren.

Mögliche Komplikationen

Da die wIRA-Methode als sehr verträglich gilt, sind typischerweise keine schwerwiegenden Komplikationen zu erwarten. Seltene Reaktionen könnten leichte Hautirritationen oder vorübergehende Rötungen sein, die jedoch meist schnell abklingen.

Literatur

  1. Krause R, Stange R: Lichttherapie. Springer Verlag 2012
  2. Hoffmann G: Klinische Anwendungen von wassergefiltertem Infrarot A (wIRA) – eine Übersicht. Phys Med Rehabilitationsmed Kurortmed. 2017;27:265-274. doi: 10.1055/s-0043-113047 

     
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