Einleitung
Restless-Legs-Syndrom

Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) (Synonyme: Restless leg; Restless leg syndrom; Restless legs syndrom; Restless-Legs-Syndrom (RLS); Syndrom der rastlosen Beine; Syndrom der ruhelosen Beine; Syndrom periodischer Beinbewegungen; Syndrom der unruhigen Beine; Wittmaack-Ekbom-Syndrom; Willis-Ekbom disease; ICD-10-GM G25.81: Syndrom der unruhigen Beine [Restless-Legs-Syndrom]) handelt es sich um Missempfindungen meist in den Beinen, selten auch in den Armen, und damit verbundenem Bewegungsdrang (motorische Unruhe). Die Beschwerden treten nur in Ruhe, also vor allem abends und nachts auf. Wenn sich die Betroffenen bewegen, lindern sich die Beschwerden.

Das Restless-Legs-Syndrom gehört zur Gruppe der "schlafbezogenen Atemstörungen" und zählt mit zu den häufigen neurologischen Erkrankungen.

Die Erkrankung kann primär (angeboren, idiopathisch (ohne erkennbare Ursache)) oder sekundär (erworben im Rahmen anderer Erkrankungen) auftreten.

Des Weiteren wird ein „early-onset“-RLS (Beginn vor dem 30. oder 45. Lebensjahr) und ein late-onset“-RLS (nach dem 45. Lebensjahr) unterschieden.
Die früh beginnenden Formen zeigen eine familiäre Häufung. Der Verlauf ist meistens zu Beginn milder.

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 1 : 2-3.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung hat zwei Altersgipfel. Zum einen tritt sie vorwiegend bis zum mittleren Alter auf und zum anderen nach Erreichen des 60. Lebensjahres.
Das idiopathische RLS beginnt meist im Alter von 20-40 Jahren.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 5-10 % (bis zum mittleren Alter) und nimmt nach Erreichen des 60. Lebensjahres noch einmal um 10-20 % zu (in Deutschland).
Die Prävalenz bei Kindern (8-11 Jahre) oder Jugendlichen (12-17 Jahre) beträgt 2 % [1].
Ca. 2-3 % der Bevölkerung leiden unter einem schweren Restless-Legs-Syndrom, das medikamentös behandelt werden muss.

Verlauf und Prognose: Das Restless-Legs-Syndrom ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, mindert aber die Lebensqualität und geht mit hohem Leidensdruck einher.
In vielen Fällen ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS) nur mild ausgeprägt (in 80 % der Fälle) und bedarf keiner Behandlung. In einigen Fällen führt das RLS jedoch zu erheblicher Beeinträchtigung des Schlafs und geht dann in bis zu 80 % der Fälle mit einer deutlichen Tagesmüdigkeit einher. 
In schweren Fällen meiden die betroffenen Personen Situationen, in denen sie länger stillsitzen müssen.

Komorbiditäten (Begleiterkrankungen): Das Restless-Legs-Syndrom ist häufig mit niedrigen Serum-Ferritinwerten (als Zeichen eines Eisenmangels) vergesellschaftet und tritt daher vermehrt in der Schwangerschaft auf. Eine weitere Assoziation des RLS besteht mit Nierenerkrankungen [2].
Weitere Komorbiditäten sind B12- und Folsäuremangel, rheumatische Arthritis und arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) sowie neurologische Erkrankungen wie Polyneuropathien (Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die mehrere Nerven betreffen) war, Morbus Parkinson, zerebelläre ("das Kleinhirn (Cerebellum) betreffende") Erkrankungen, Multiple Sklerose (MS), Kopfschmerzen und Migräne.

Literatur

  1. Oertel WH, Deuschl G, Poewe W. Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen. Stuttgart, New York: Thieme; 2012
  2. Trenkwalder C et al.: Restless legs syndrome associated with major diseases: A systematic review and new concept. Neurology. 2016 Apr 5;86(14):1336-43. doi: 10.1212/WNL.0000000000002542. Epub 2016 Mar 4.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Restless Legs Syndrom. (AWMF-Registernummer: 030 - 081), Juni 2022 Langfassung

     
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