Alkohol

9,3 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 69 Jahren weisen einen gesundheitsschädigenden hohen Alkoholkonsum auf, wobei der überwiegende Teil der Alkoholaufnahme in Form von Bier und ein geringerer Teil in Form von Wein, Sekt und Spirituosen erfolgen.

Folgen des Alkoholkonsums

Neben dem Rauchen ist Alkohol der wichtigste Faktor für schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen und für die Entstehung chronischer Erkrankungen. Außerdem geht Alkoholmissbrauch mit einer körperlichen sowie psychischen Abhängigkeit einher. Die körperliche Abhängigkeit zeigt sich durch eindeutige Störungen und Konflikte der physischen Verfassung.

Der Konsum von Alkohol scheint sich gerade bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen (< 40 Jahre) schon in geringeren Mengen im Vergleich zu Älteren schädlich auszuwirken. Bei jüngeren Menschen häufen sich, ausgelöst durch das Trinken von Alkohol, vor allem Verletzungen aller Art wie Verkehrsunfälle, Gewalt sowie Selbstverletzungen. Besonders gefährdet seien Männer im Alter von 15 bis 39 Jahre [24].

Wird einem Alkoholiker das Genussmittel entzogen, stellen sich Entzugssymptome wie Schwitzen, Zittern oder Brechreiz ein. Veränderungen der Psyche äußern sich in Form von Stresszuständen, Vernachlässigung beruflicher sowie häuslicher Pflichten, Problemen im Umgang mit Menschen und psychischem Druck. Betroffene verspüren einen Zwang und eine verminderte Kontrollfähigkeit hinsichtlich des Alkoholkonsums.

Grenzwerte

Basierend auf neueren epidemiologischen Untersuchungen werden zur Einschätzung des gesundheitlichen Risikos aufgrund von Alkoholkonsum folgende Konsumklassen definiert [Leitlinie: S3 (076-001)]:

Risikoarmer Konsum Riskanter Konsum Schädlicher Konsum Alkoholabhängigkeit
< 12 g pro Tag für gesunde Frauen ≥ 12 g pro Tag bei Frauen Psychische oder physische Gesundheitsschäden sind auf Alkoholkonsum zurückzuführen (eine Abhängigkeit liegt noch nicht vor!)


Siehe unter "Alkoholabhängigkeit"



< 24 g pro Tag für gesunde Männer ≥ 24 g pro Tag bei Männern
Mindestens zwei abstinente Tage pro Woche Rauschtrinken

Risikoarmer Konsum

Einen „risikofreien“ Alkoholkonsum gibt es nicht. Das Erkrankungsrisiko hängt unter anderem von der genetischen Prädisposition (Veranlagung) sowie von sozialen und verhaltensbedingten Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht u. a. ab.

Riskanter Alkoholkonsum

Oberhalb dieser Grenze steigt das Risiko für eine Vielzahl gesundheitlicher Störungen und schwerer Erkrankungen (alkoholbedingte Folgeschäden) signifikant an.

Diese Grenzwerte gelten nur für gesunde Menschen, nicht für Kinder und Jugendliche, schwangere Frauen, ältere Menschen (> 65 Jahre) oder Menschen mit einer körperlichen Erkrankung.

Rauschtrinken („binge drinking“)

Von Rauschtrinken wird gesprochen, wenn Frauen 4 oder mehr und Männer 5 oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit bzw. in kurzer Zeit trinken. Dies gilt als risikoreiche Konsumform.

Schädlicher Alkoholkonsum

Durch den Alkoholkonsum kommt es zu nachweislichen psychischen oder physischen Folgeschäden.

Stoffwechsel

Alkohol (Ethanol) wird mit der Alkohol-Dehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd umgewandelt, das mit Aldehyd-Dehydrogenasen (ALDH) sofort weiter zu Acetat metabolisiert (verstoffwechselt) wird. Acetat kann anschließend zur Synthese (Herstellung) von Fettsäuren verwendet werden. Dieses ist ein Grund, weshalb häufiger Alkoholkonsum zu Adipositas (Fettsucht) führen kann.

Acetaldehyd wird für den „Kater“ verantwortlich gemacht. Experimentelle Studien zeigen zudem, dass Acetaldehyd die Desoxyribonukleinsäure (kurz DNS; englisch DNA für deoxyribonucleic acid) schädigt, indem dieses in erster Linie Doppelstrangbrüche verursacht. In der Folge können Neubildungen bzw. Tumorerkrankungen (C00-D48) auftreten [12].

Alkoholbedingte Veränderungen des Stoffwechsels beziehungsweise Schäden an der Leber bewirken eine Hypoglykämie. Die Glykogenreserven in der Leber sind unter diesen Umständen aufgrund einer äußerst geringen Nahrungs- und damit Kohlenhydrataufnahme unzureichend gefüllt. Ist die Leber, welche den Glucose-Serumspiegel steuert, zudem stark in ihrer Funktion beeinträchtigt, kann es zu einem hypoglykämischen Schock kommen [2.1.]. Ein stark erniedrigter Glucose-Serumspiegel kann zu Erschöpfungszuständen, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen [2.1.].

Alkoholiker haben ein hohes Risiko, an Hyperurikämie (Gicht) zu erkranken. Bei ihnen kommt es neben einem Anstieg der Harnsäureproduktion zu einer Hemmung der renalen Harnsäureausscheidung. Die Harnsäurekonzentration steigt somit an und die Ausbildung von Gicht wird begünstigt [2.1.].

Herzkreislaufsystem

Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ebenfalls die Folge einer erhöhten Alkoholaufnahme sein. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Herzmuskel entzündet und sich daraus eine Herzinsuffizienz entwickelt. Hierbei ist das Herz nicht mehr in der Lage, die den Anforderungen entsprechenden Leistungen – Blutauswurf sowie Aufnahme des venösen Rückflusses – zu erbringen. Die Gefahr, dass viele Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Vitalstoffen (Mikronährstoffe) versorgt werden können, erhöht sich wegen der auftretenden Durchblutungs- und Kreislaufstörungen stark. Des Weiteren wird Alkoholkonsum mit Hypertonie (Bluthochdruck) in Verbindung gebracht. Nehmen Männer über 30 Gramm und Frauen über 20 Gramm Alkohol täglich zu sich, ist eine deutliche Steigerung des Blutdrucks erkennbar. Vor allem sind die Folgen des Alkoholeinflusses wie Magnesiummangel, die gesteigerte Zellmembrandurchlässigkeit für Natrium und die Calciumzunahme innerhalb der Zellen die Gründe für Bluthochdruck. Der blutdrucksteigernde Effekt liegt auch einer hohen Aktivität des sympathischen Nervensystems sowie einer erhöhten Steroidhormonausschüttung zugrunde. Da der Bluthochdruck bei Alkoholmissbrauch unabhängig von zusätzlichem Rauchen, Übergewicht und Kaffeegenuss zustande kommt, verstärken solche zusätzlichen Risikofaktoren das Bluthochdruckrisiko erheblich [4]. Im schlimmsten Fall kann ein  Schlaganfall (Apoplex) aus einem Bluthochdruck (Hypertonie) resultieren und Körperlähmungen verursachen oder auch zum Tode führen [2.1.].
Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Atherosklerose, mäßiger Konsum – ein Glas Wein/ Tag – verringert das Risiko einer Atherosklerose der Carotiden [11]

Cave (Achtung)!
Bei Männern, die mehr als 21 Drinks pro Monat konsumieren, steigt das Apoplexrisiko (Schlaganfallrisiko) um 22 % (= jeden Tag ein Glas Wein ist schon zu viel) [8].

Eine niedrigere Mortalität (Sterberate) als Nicht-Trinker haben Männer im Alter von 50-64 Jahren mit einem Alkoholkonsum von 15-20 Einheiten pro Woche oder 0,1 bis höchstens 1,5 Einheiten am Tag. Gleiches gilt für Frauen ab 65 Jahre die maximal 10 Einheiten pro Woche konsumierten [10].

Ein große internationale Übersichtsstudie zeigt, dass die Richtwerte für den Konsum von Alkohol revidiert werden müssen: Bereits der Konsum von mehr als 100 Gramm reinem Alkohol pro Woche – das entspricht ca. fünfeinhalb Gläsern Wein oder 2,5 Litern Bier – erhöht das Mortalitätsrisiko (Sterblichkeitsrisiko) sowie das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Die Lebenserwartung von Teilnehmern im Alter von 40 Jahren reduziert sich mit einem Konsum von bis zu 200 g Alkohol pro Woche um 6 Monate, von 200 g bis zu 350 g um 1 bis 2 Jahre und über 350 g pro Woche um bis zu 5 Jahre [17].

Alkoholkonsum kann auch Herzrhythmusstörungen auslösen, die Dosis unabhängig sind und unabhängig vom Vorhandensein kardiovaskulärer Erkrankungen auftreten. Mit Zunahme der Alkoholdosis steigt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit des Vorhofflimmerns. Eine höhere Alkoholmenge kann bei Vorliegen einer alkoholischen Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung) zum plötzlichen Herztod führen. Ebenfalls treten hämorrhagische Insulte (Schlaganfall durch Hirnblutung) und intrakranielle Blutungen (Blutung innerhalb des Schädels; parenchymatöse, subarachnoidale, sub- und epidurale sowie supra- und infratentorielle Blutungen)/intrazerebrale Blutungen (ICB; Hirnblutung) mit steigender Alkoholdosis vermehrt auf.

Beachte: Eine protektive Wirkung von Alkohol hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität (Herz-Kreislauf-bedingte Erkrankungshäufigkeit) haben ausschließlich geringe Alkoholmengen von weniger als 10 g/Tag (z. B. 1 Glas Bier, Wein oder Schnaps).

Verdauungstrakt

Alkohol durchläuft sämtliche Organe des oberen Verdauungstraktes von der Mundhöhle bis zum Dünndarm und beeinträchtigt somit deren Funktionen. In der Mundhöhle zeigen sich durch Alkoholmissbrauch Schleimhautveränderungen, Parodontitis sowie eine vorzeitige, ausgeprägte Karies [2.1.]. Dabei lagern sich Bakterien auf der Zahnschmelzoberfläche an und bilden einen klebrigen sauren Zahnbelag (Plaque). In der Plaque werden durch Bakterien aus Nahrungsmittelresten Säuren gebildet, welche die Zahnhartsubstanzen angreifen und zerstören. Die Vitalstoffdefizite und die Mangelernährung können die schädigende Wirkung der Plaque verstärken [2.3.]. Alkoholiker verlieren ihre Zähne zwei- bis dreimal so häufig wie Menschen, die dieses Genussmittel kaum konsumieren.
In der unteren Speiseröhre lässt sich ein durch übermäßigen Alkoholkonsum verursachter gesenkter Druck beobachten, welcher einen Rückfluss von saurem Mageninhalt und damit Sodbrennen verursacht. Weiterhin können Entzündungen auftreten, die schließlich der Auslöser für Schmerzen und Schädigungen an der Speiseröhre darstellen und häufig Übelkeit aufkommen lassen.
Im Magen führt der Alkohol zu Verletzungen der Schleimhaut, welche sich ebenfalls schwerwiegend entzünden kann – Gastritis. Die Funktion des Magens wird dementsprechend beeinträchtigt und die Nahrungsaufnahme und -verwertung entwickelt sich zum Problem. Der Magen stößt die Lebensmittel ab und es kommt zum Erbrechen. Aufgrund des angesäuerten Mageninhaltes können Schleimhauteinrisse im Mageneingang mit schweren Blutungen infolge von Erbrechen entstehen [2.1.]. Des Weiteren kann der Zahnschmelz stark angegriffen werden und der Nahrungsverlust über die Mundhöhle mit hohen Kaliumverlusten einhergehen [2.1.]. Die Gründe für die Aufnahmestörungen von wasserlöslichen Vitaminen – Vitamin B1, B6, B12, Folsäure –, einigen Aminosäuren – Leucin, Lysin – und essentiellen Fettsäuren im Dünndarm sind die funktionellen sowie äußerlichen Veränderungen der Dünndarmschleimhaut infolge des häufig bei Alkoholikern auftretenden Folsäuremangels. Verletzungen der Schleimhaut führen wiederum zu Resorptionsstörungen und beeinflussen negativ den Vitalstoffhaushalt im Körper. Übermäßiger Alkoholgenuss hemmt im Dünndarm die Natrium- und Wasseraufnahme, was Obstipation (Darmträgheit) und Diarrhöen (Durchfall) begünstigt. Aufgrund derartiger Schäden ist die Schleimhaut vermehrt durchlässig für Bakterien, Schadstoffe, Schwermetalle und andere toxische Stoffe aus dem Alkohol. Der Dünndarm wird somit einer großen Gefahr ausgesetzt, stark von Bakterien und Keimen besiedelt zu werden. Daraus ergeben sich Darmbeschwerden wie Schmerzen sowie enorme Druck- und Völlegefühle [2.1.].

Leber

Starker Alkoholverzehr verkürzt die Lebenserwartung um 10 bis 15 Jahre. Obwohl übermäßiger Alkoholmissbrauch jedes Organ im menschlichen Körper belastet, treten am häufigsten Erkrankungen der Leber, des oberen Verdauungstraktes – Mundhöhle, Speiseröhre, Magen, Dünndarm – und des zentralen sowie vegetativen Nervensystems in Erscheinung. Der überwiegende Teil des Alkohols wird in der Leber verstoffwechselt, wo auch das toxische Acetaldehyd als Abbauprodukt entsteht. Die giftige Wirkung des Alkohols beziehungsweise seines Abbauproduktes verursacht schwere Leberveränderungen. Fette können nicht mehr abgebaut werden und lagern sich in der Leber an, was schließlich zur Verfettung der Leber führt [2.1.]. Kommen Entzündungen hinzu – Alkoholhepatitis –, folgen Schwellungen, eine Hepatomegalie sowie ein Umbau der Leberstruktur in Form von einer extremen Vermehrung des Bindegewebes (Leberzirrhose). Die Funktion dieses Organs wird nun stark vermindert, woraus Gelbsucht, Blutungsneigung und Störungen im Blutfluss resultieren. Im weiteren Verlauf des Krankheitsbildes erhöht sich der Druck der Pfortader, wodurch sich die Milz vergrößern kann und Blutungen in der Speiseröhre auftreten.

Nervensystem

Alkohol hat einen starken Einfluss auf das zentrale Nervensystem, indem zentralnervöse Beschwerden wie Unruhe, Schlafstörungen (Insomnie), Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen und Fehlorientierung in Erscheinung treten. Ebenso leiden Alkoholiker oftmals an dem „Wernicke-Korsakow-Syndrom“, das sich in Form von Augenmuskellähmungen, Wesensveränderungen sowie Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen äußert. Für die Erscheinung des Syndroms ist der Vitamin B1-Status im Körper entscheidend. Weisen Betroffene niedrige Thiamin-Spiegel auf, so besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung dieses Syndroms.
Neben dem zentralen wird auch das periphere Nervensystem in seiner Funktion stark beeinträchtigt – Polyneuropathie. Es kommen Missempfindungen in Bezug auf Schmerz– und Temperatureinwirkungen, Taubheitsgefühl, Kribbelzustände und Störungen des Lageempfindens vor [2.1.].

Hoher Alkoholkonsum stellt einen Risikofaktor für ischämische Insulte und Hirnblutungen dar.
Eine Studie aus den Niederlanden – 5.395 Studienteilnehmer – zeigt, dass ein geringer Alkoholkonsum (Männer < 35 Gramm/Tag und Frauen < 20 Gramm/Tag) mit einem geringeren Risiko für eine Makuladegeneration und einem 58 % geringeren Risiko für eine Demenz einhergeht.

Untersuchungen weisen darauf hin, dass bereits ein als moderat angesehener Alkoholkonsum zu Schäden im Gehirn führen kann. Wer Jahrzehnte lang pro Woche 110-170 g Alkohol trinkt – das entspricht zum Beispiel fünf bis sieben Gläsern Wein (á 0,1 l) beziehungsweise fünf bis acht Flaschen Bier (á 0,5 l) – hat im Vergleich zu Nichttrinkern ein doppelt bis dreifach erhöhtes Risiko für eine Atrophie (Schwund) der Gehirnmasse im Hippocampus. Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems im Gehirn und vor allem an der Gedächtnisbildung (Informationsspeicherung, Assoziationen, Informationsabrufung) sowie der räumlichen Orientierung beteiligt.
"Moderater Alkoholkonsum" wird weltweit unterschiedlich definiert. Die Fachgesellschaften für Ernährung in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-C-H) sehen für gesunde, nicht-schwangere Frauen einen täglichen Alkoholkonsum von 10 g (entspricht ungefähr 0,1 l Wein) und für gesunde Männer von 20 g (entspricht ungefähr 0,5 l Bier) als akzeptabel an. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) spricht von einer "risikoarmen Schwellendosis" bei 12 g Alkohol pro Tag für eine Frau und 24 g für einen Mann. Zum Vergleich: In Großbritannien liegt die Schwellendosis bei 16 g Alkohol/Tag und in den USA bei 28 g [16].

"Die Dosis macht das Gift" – dieser altbewährte Satz trifft auch zu, wenn es um Alkoholkonsum und dessen Auswirkungen auf die geistigen Fähigkeiten geht. So zeigte eine Studie, dass leichter bis moderater Alkoholkonsum die kognitive Leistung bei Menschen mittleren bis höheren Alters verbessert [22]. 
Im Gegensatz dazu steht eine Studie, die zeigt, dass chronischer Alkoholkonsum geringer Alkoholdosen (abendliche Glas Wein oder die Flasche Bier) bereits zu einem Rückgang des Hodenvolumens und einer Störung von Nervenfasern und Nervenzellen führen kann. Diese vorzeitige Alterung des Gehirns – nachgewiesen mittels Magnetresonanztomographie – entspricht ca. ein bis zwei Jahre [23].

Mit steigender Dosis erhöht sich jedoch das Risiko für alkoholabhängige Erkrankungen.

Tumorerkrankungen (Krebserkrankungen)

Annähernd 6 % aller Krebstodesfälle lassen sich auf Alkoholkonsum zurückführen (weltweit). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet alkoholische Getränke und vor allem den Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodukt) Acetaldehyd (s. o.) als Klasse 1-Kazinogen ein. Damit ist Alkohol in seiner karzinogenen (krebserregenden) Wirkung vergleichbar mit u. a. Formaldehyd, Plutonium sowie verarbeitetem roten Fleisch (Wurst, Schinken) [18].

Bei Frauen erhöht Alkohol zudem den Östrogenspiegel, was zu einem hormonellen Ungleichgewicht führt, das auf andere Zellen wachstumsfördernd wirkt und dadurch die Kanzerogenese (Krebsentstehung) begünstigen kann.

Starke Trinker – das sind Frauen, die acht oder mehr alkoholische Getränke/Woche zu sich nehmen bzw. Männer, die 15 oder mehr Drinks/Woche konsumieren – haben für folgende Tumorerkrankungen ein erhöhtes Risiko [18]:

  • Tumorerkrankungen der Mundhöhle und des Pharynx (Rachen): 5,13-fach – leicht erhöhtes Risiko bereits bei gelegentlichem Alkoholkonsum
  • Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (Speiseröhre): 4,95-fach
  • Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs): 2,65-fach
  • Leberkarzinom (Leberzellkarzinom): 2,07-fach [3] – An dieser Stelle sei erwähnt, dass regelmäßiger Kaffeegenuss das Risiko an einem Leberkarzinom zu erkranken um mehr als die Hälfte senkt [8]. 
  • Kolonkarzinom (Darmkrebs): 1,44-fach
  • Mammakarzinom (Brustkrebs): 44 %

Auch ein moderater Alkoholkonsum, das heißt ein alkoholisches Getränk bei Frauen und zwei bei Männern, erhöht das Risiko für die zuvor aufgezählten Tumorerkrankungen (außer für das Leberkarzinom) [18].

Mortalität (Sterblichkeit)

Menschen, die regelmäßig zwischen ein und drei alkoholischen Getränken pro Woche konsumieren, haben laut einer groß angelegten Studie (PLCO-Studie) ein niedrigeres Mortalitätsrisiko (Sterberisiko) als Menschen, die niemals Alkohol trinken. Mit zunehmendem Alkoholkonsum steigt die kardiovaskuläre (das Herz-Kreislauf-System betreffende) Mortalität jedoch wieder an [19].4

Moderater Alkoholkonsum ist nicht gesundheitsförderlich. Wahrscheinlich beruhen andere Schlussfolgerungen in der Vergangenheit auf methodische Mängel in den zugrundeliegenden Studien [21]. 

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen (Alkoholentzugsdelir, häufigsten Komplikationen markiert mit *), die durch Alkoholabhängigkeit mit bedingt sein können: 

Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)

  • Fehlbildungen des Kindes
  • Fetale Alkoholspektrumstörungen (Fetal Alcohol Spectrum Disorder, FASD); das Vollbild wird als Fetales Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet; Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): 0,2-8,2 auf 1.000 Geburten – durch Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft
    Beachte: Eine frühe Diagnose und adäquate Förderung der betroffenen Kinder auf Grundlage der S3-Leitlinie "Früherkennung von fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD)" kann die Prognose positiv beeinflussen [13]

Atmungssystem (J00-J99) 

  • Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
  • Pharyngitis (Rachenentzündung)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Anämie (Blutarmut) durch Folsäuremangel
  • Immundefizienz (Abwehrschwäche)
  • Leukozytopenie – verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Thrombozytopenie – verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Zieve-Syndrom – Stoffwechselstörung, die gekennzeichnet ist durch eine Trias aus: Hyperlipoproteinämie (auch Hyperlipidämie; Fettstoffwechselstörung), hämolytischer Anämie (Blutarmut aufgrund Zerstörung der roten Blutkörperchen) und alkoholtoxischer Leberschaden mit Ikterus (Gelbsucht)

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Adipositas (Fettleibigkeit)
  • Adrenopause – Rückgang der adrenalen (von der Nebennierenrinde ausgehend) DHEA(S)-Produktion bei Erwachsenen
  • Andropause (Wechseljahre des Mannes)
  • Fehlernährung
  • Hypercholesterinämie – LDL-Erhöhung
  • Hyperhomocysteinämie
  • Hyperlipoproteinämie – isolierte HDL-Erniedrigung
  • Hypertriglyzeridämie (Fettstoffwechselstörung)
  • Hyperurikämie (Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut)
  • Hypoglykämie (Unterzuckerung) bzw. hypoglykämischer Schock*
  • Latente metabolische Azidose (Übersäuerung)
  • Mangelernährung
  • Metabolisches Syndrom – klinische Bezeichnung für die Symptomkombination Adipositas (Übergewicht), Hypertonie (Bluthochdruck), erhöhte Nüchternglucose (Nüchternblutzucker) und Nüchterninsulin-Serumspiegels (Insulinresistenz) und Fettstoffwechselstörung (erhöhte VLDL-Triglyceride, erniedrigtes HDL-Cholesterin). Des Weiteren ist häufig auch eine Koagulationsstörung (vermehrte Gerinnungsneigung), mit einem erhöhten Risiko für Thromboembolien nachzuweisen
  • Mikronährstoff-Mangel:
    • Vitamin A (Retinol)
    • Thiamin (Vitamin B1)
    • Riboflavin (Vitamin B2)
    • Niacin (Vitamin B3) → Pellagra (zuerst auffallende Symptome: Hyperpigmentierung und Diarrhoe (Durchfall); die Krankheit ist gekennzeichnet durch die 4 Ds (Dermatitis/entzündliche Reaktion der Haut, Diarrhoe, Demenz, Death/Tod)
    • Pantothensäure (Vitamin B5)
    • Pyridoxin (Vitamin B6)
    • Folsäure
    • Vitamin E (Tocopherole)
    • Vitamin C (Ascorbinsäure)
    • Vitamin D (Calciferole)
    • Biotin
    • Calcium*
    • Kalium*
    • Magnesium*
    • Phosphor
    • Selen
    • Zink
  • Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
  • Somatopause (Wachstumshormonmangel)
  • Wernicke-Enzephalopathie (Synonyme: Wernicke-Korsakow-Syndrom; engl.: Wernicke's encephalopathy) – degenerative enzephaloneuropathische Erkrankung des Gehirns im Erwachsenenalter; klinisches Bild: hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS) mit Gedächtnisverlust, Psychose, Verwirrtheit, Apathie sowie Gang- und Standunsicherheit (zerebelläre Ataxie) und Augenbewegungsstörungen/Augenmuskellähmungen (horizontaler Nystagmus, Anisokorie, Diplopie)); Vitamin-B1-Mangel (Thiamin-Mangel)

Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen (Z00-Z99)

  • Burnout-Syndrom

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Hautalterung
  • Nagelpsoriasis (Nagelschuppenflechte)
  • Pityriasis simplex capitis (Kopfschuppen)
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Rosacea (Kupferrose) – chronische entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die sich im Gesicht manifestiert; typisch sind Papeln und Pusteln sowie Teleangiektasien (sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße)

Herzkreislaufsystem (I00-I99)

  • Apoplex (Schlaganfall)
  • Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Herzrhythmusstörungen*
    • Extrasystolen (Herzstolpern; zusätzliche Herzschläge), aber vor allem paroxysmale Tachykardien
    • supraventrikuäre Arrhythmien (6 Drinks (70 g Alkohol) täglich: 2-faches Risiko) [15]
    • Vorhofflimmern (VHF)
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)
  • Koronare Herzkrankheit (KHK; Erkrankungen der Herzkranzgefäße)

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99) 

  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Legionellose (Legionärskrankheit)

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Chronische Pankreatitis
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Hepatitis B (Leberentzündung)
  • Hepatitis C
  • Leberausfallkoma*
  • Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau des Lebergewebes mit folgendem Funktionsverlust
  • Steatosis hepatis (Fettleber)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Akute Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • Colitis ulcerosa – chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Dickdarms oder des Mastdarms
  • Dysbiose (Gleichgewichtsstörung der Darmflora)
  • Enteritis (Dünndarmentzündung)
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (Synonyme: GERD, Gastro-oesophageal reflux disease; Gastroesophageal Reflux Disease (GERD); Gastroösophageale Refluxkrankheit (Refluxkrankheit); Gastroösophagealer Reflux; Reflux-Ösophagitis; Refluxkrankheit; Refluxösophagitis; peptische Ösophagitis) – entzündliche Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagitis), die durch den krankhaften Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft und anderen Mageninhalten hervorgerufen wird
  • Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
  • Karies
  • Kolonadenom (Dickdarmpolypen)
  • Mallory-Weiss-Syndrom – gehäuft bei Alkoholikern auftretende longitudinale (längliche) Einrisse der Mukosa (Schleimhaut) und Submukosa (Unterschleimhautbindegewebe) der Speiseröhre, die als Komplikation mit potentiell lebensbedrohlichen Blutungen der äußeren Speiseröhre und/oder dem Mageneingang (gastrointestinale Blutung/GIB) einhergehen können
  • Pulpitis (Zahnnervenentzündung)
  • Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür)
  • Ulcus ventriculi (Magengeschwür)

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Dupuytren-Kontraktur – fortschreitende Bildung einer Kontraktur eines oder mehrerer Fingerbeuger
  • Frakturen (Knochenbrüche) durch gefährdendes Verhalten
  • Gicht (Arthritis urica/harnsäurebedingte Gelenkentzündung oder tophische Gicht)/Hyperurikämie (Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut)
  • Hüftkopfnekrose – Untergang des Knochengewebes am Oberschenkel
  • Myopathie (Muskelschwäche)
  • Osteopenie Minderung der Knochendichte
  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreiften Muskelfasern)* mit Nierenversagen

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48) [12]

  • Bösartige Tumoren im Oropharynx (Mund-Rachen-Raum), Larynx (Kehlkopf) und Ösophagus (Speiseröhre); Dosis-Wirkungs-Beziehung [14]
  • Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Cholangiozelluläres Karzinom (CCC, Cholangiokarzinom, Gallengangskarzinom, Gallengangskrebs)
  • Gallenblasenkarzinom (Gallenblasenkrebs)
  • Hepatozelluläres Karzinom (HCC; primäres Leberzellkarzinom; Leberkrebs); Dosis-Wirkungs-Beziehung [14]
  • Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs); Dosis-Wirkungs-Beziehung [14]
  • Magenkarzinom (Magenkrebs)
  • Mammakarzinom (Brustkrebs) der Frau; Dosis-Wirkungs-Beziehung [14]
  • Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Plattenepithelkarzinom der Haut 
  • Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs); Dosis-Wirkungs-Beziehung [14]

Ohren – Warzenfortsatz (H60-H95)

  • Dysakusis (Hörstörung)
  • Morbus Menière (Erkrankung des Innenohres, die meist nur ein Ohr betrifft)

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Alkoholentzugsdelir (Psychose aufgrund eines Entzuges); entsteht meistens 6-8 Stunden nach Trinkstopp und ist in seiner Ausprägung in den ersten 48 Stunden nach Beendigung des Alkoholkonsums am größten [mit * markiert die häufigsten akuten Komplikationen, die 1-2 Tage nach Unterbrechung der Alkoholzufuhr auftreten]
  • Alkoholischer Eifersuchtswahn
  • Angststörungen
  • Auditive Wahrnehmungsstörungen (AVWS) – auf Grund von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) – auf Grund von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft
  • Clusterkopfschmerz
  • Demenz
  • Depression
  • Diabetische Polyneuropathie – chronische Störungen der peripheren Nerven oder Anteilen von Nerven bei Diabetes mellitus. Diese führen vorwiegend zu Gefühlsstörungen in den betroffenen Körperregionen.
  • Epilepsie (Krampfanfälle)*
  • Erektile Dysfunktion (ED; Erektionsstörung)
  • Halluzinationen
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Korsakoff-Syndrom (amnestisches Psychosyndrom) – eine zuerst bei Alkoholikern beschriebene Form der Amnesie (Gedächtnisstörung)
  • Libidostörungen der Frau/des Mannes
  • Marchiafava-Bignami-Syndrom (Synonym: Corpus-callosum-Atrophie) – seltene neuropsychiatrische Erkrankung bezeichnet, dessen Ursache noch nicht abschließend geklärt ist; tritt vor allem infolge von chronischem Alkoholismus in Verbindung mit einer Mangelernährung auf
  • Migräne
  • Morbus Alzheimer
  • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom – Atemaussetzer im Schlaf, die durch die Verlegung der Atemwege entstehen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Polyneuropathie (Nervenschäden)
  • Pontine Myelinolyse – Schädigung des zentralen Nervensystems durch schnellen Ausgleich einer Hyponatriämie (Natriummangel)
  • Psychose
  • Restless-Legs-Syndrom (RLS)
  • Somatoforme Störungen
  • Transitorische ischämische Attacke (TIA) – plötzlich auftretende neurologische Störung, die sich innerhalb von 24 Stunden zurückbildet und somit die einzige Unterscheidung zum Apoplex (Schlaganfall) darstellt

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)

  • Spontanabort (Fehlgeburt)

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Emesis (Erbrechen)
  • Harninkontinenz (unwillkürliche, unfreiwillige Harnverlust)
  • Ikterus (Gelbsucht)
  • Kachexie (Auszehrung; starke Abmagerung)
  • Multiorganversagen* (MODS, Multi organ dysfunction syndrome; MOF: Multi organ failure) – gleichzeitige oder sequentielle Versagen bzw. die schwere Funktionseinschränkung verschiedener lebenswichtiger Organsysteme des Körpers
  • Nausea (Übelkeit)
  • Pyrosis (Sodbrennen)
  • Rhonchopathie (Schnarchen)
  • Sinustachykardie (beschleunigte Herzfrequenz; Reizbildungsstörung)
  • Suizidalität (Selbstmordgefährdung)
  • Tremor (Zittern) der Hände
  • Untergewicht
  • Vertigo (Schwindel)

Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)

  • Amenorrhoe – keine Menstruationsblutung bis zum 15. Lebensjahr (primäre Amenorrhoe) oder keine Menstruationsblutung seit mehr als drei Monaten (sekundäre Amenorrhoe)
  • Infertilität – Unfähigkeit, eine Schwangerschaft bis zur Lebensfähigkeit des Kindes auszutragen
  • Nephrolithiasis (Nierensteine)
  • Testikuläre Atrophie – Verkleinerung der Hoden durch Gewebeschwund
  • Urolithiasis (Harnsteine)

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Nahrungsmittelallergie (immunologische Reaktion)

Weiteres

  • Schuld- und Schamgefühl
  • Soziale Probleme, vor allem in der Partnerschaft und im Beruf

Wird neben dem Alkohol zusätzlich Tabak beziehungsweise Koffein konsumiert, verstärken sich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie die Erkrankungserscheinungen und es kommt zu einer additiven Wirkung. Der Körper wird mit mehreren toxisch wirkenden Substanzen zugleich konfrontiert wird und besitzt nicht ausreichende Abwehrmechanismen – aufgrund des stetigen Abbaus –, um die giftigen Stoffe unschädlich zu machen [1.1.].   

Fertilität (Fruchtbarkeit)

Alkoholkonsum beeinträchtigt die Fruchtbarkeit der Frau und des Mannes.

Sexualhormone können aufgrund alkoholbedingter Leberschädigungen nicht mehr entsprechend abgebaut werden und führen zu hormonellen Störung auf der Ebene Hypothalamus-Hypophyse, das heißt auf der Ebene von Zwischenhirn und Hirnanhangsdrüse. Dieses bedingt Störungen der Follikelreifung und des Monatszyklus', wodurch die weibliche Fertilität eingeschränkt wird.

Beim Mann führt erhöhter Alkoholkonsum zu einer schlechteren Qualität der Spermien: Die Spermatozoendichte wird reduziert und der Anteil der fehlgebildeten Spermien nimmt zu. Des Weiteren führt erhöhter Alkoholkonsum zur Beeinträchtigungen der Libido.
Bei jungen Männern führt hoher Alkoholkonsum zu einer Störung der Hodenentwicklung, sodass diese in der Folge kleiner ausfallen (Hodenhypotrophie). Die Fertilität kann dadurch beeinträchtigt werden [20]. Das Hodenvolumen korreliert auch mit dem BMI (Body-Mass-Index/Körpermasse-Index): Dünnere Männer haben oft zu kleine Hoden [20].

Alkoholkonsum und Vitalstoffe

Aufgrund des hohen Energiegehaltes von Alkohol – 7,1 Kalorien in einem Gramm – wird bei regelmäßiger Zufuhr der Energiebedarf zu einem großen Anteil durch alkoholische Getränke gedeckt. Somit können zum Beispiel 160 Gramm Alkohol – in 2 Litern Wein – 70 % des Energiebedarfs enthalten, wodurch in den häufigsten Fällen die Aufnahme von Lebensmitteln mit essentiellen Vitalstoffen wie Proteinen, Eisen, Calcium und Kalium vernachlässigt wird [1.1.]. Alkoholische Getränke sind in der Regel frei beziehungsweise arm an wichtigen Nähr- und Vitalstoffen und stellen somit leere Energieträger für den Körper dar. Abgesehen davon verursacht das Genussmittel in hoher Konzentration infolge der vermehrten Bildung seines Abbauproduktes Acetaldehyd schwere Stoffwechselstörungen. Zum einen kommt es zu einer Funktionsstörung der Zellmembranen sowie der Mitochondrien, welche den Zellen als Kraftwerke dienen und zum anderen zu einer Veränderung von Proteinen, die selber in diesem Zustand die Leberzellen schädigen. Aufgenommene Fette häufen sich wegen auftretender Störungen im Fettstoffwechsel vermehrt im Körper an, wobei die nicht verstoffwechselten Lipide gespeichert werden [2.1.]. Des Weiteren führen Stoffwechselbeeinträchtigungen zu Veränderungen im Vitalstoffhaushalt und zu Störungen in der Umwandlung bestimmter Vitamine – Vitamin B1, B2, B6, Folsäure, A, D und E – in ihre stoffwechselaktive Form [6]. Der Alkoholmissbrauch führt zu Veränderungen im Körper, die einerseits zur verminderten Aufnahme von Vitalstoffen führen und anderseits durch Vitalstoff-Mehrbedarf zu einem Vitalstoffmangel beitragen. Dazu gehört die durch den Alkohol bedingte ungenügende Nahrungszufuhr, Aufnahme- sowie Transportschwierigkeiten von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und eine vermehrte Ausscheidung [1.1.]. 

Vitamin-B-Komplex

Die Versorgung des Organismus' mit wasserlöslichen Vitaminen ist bei übermäßiger Alkoholzufuhr nicht gewährleistet, da deren Aufnahme, Speicherung und Verbrauch stark beeinflusst wird. Das Genussmittel hemmt den Transport von Vitamin B1 – Thiamin – und blockiert dessen Umwandlung in das aktive Coenzym Thiaminpyrophosphat, welches insbesondere für die Energieproduktion zuständig ist. Thiamin wird für den biochemischen Alkoholabbau benötigt und deshalb in hohen Mengen verbraucht. Des Weiteren wird es aus den Leberzellen abgegeben und verstärkt über die Niere ausgeschieden [1.1.]. Erhebliche Vitamin B1-Verluste führen zu Verwirrungszuständen, Störungen des zentralen sowie vegetativen Nervensystems, Herzklopfen und -versagen sowie Persönlichkeitsveränderungen, die sich in Form von Streitsucht, Aggressivität, Stimmungsschwankungen und Depression äußern können [2.2.]. Vitamin B3, B6 und B12 treten ebenfalls vermindert im Körper auf, da eine Mangelernährung mit deutlich zu wenig frischem Obst und Gemüse die ausreichende Zufuhr dieser Vitamine verhindert. Alkoholbedingte Störungen im Leberstoffwechsel und die vermehrte Ausscheidung mit dem Urin, tragen zum erhöhten Verlust der B-Vitamine bei, welcher durch ihre Wasserlöslichkeit erleichtert wird, bei [1.1.].

Folsäure

Fast alle Menschen, die an chronischem Alkoholismus leiden, weisen einen extrem niedrigen Folsäure-Status auf. Neben einer verminderten Folsäureaufnahme über die Nahrung sind auch eine gestörte Speicherfähigkeit in der Leber und eine verstärkte Entleerung der Folsäurereserven für die Folsäuredefizite verantwortlich. Das toxische Abbauprodukt Acetaldehyd, die unter Alkoholeinfluss vermehrt anfallenden Freien Radikalen sowie erhöhte Verluste über die Nieren gehören ebenfalls zu den Ursachen einer gestörten Folsäurefunktion. Da das Spurenelement nur wirken kann, wenn Vitamin B12 in ausreichenden Mengen im Körper vorhanden ist, beeinflusst der alkoholbedingt verringerte Vitamin B12-Spiegel die Folsäurekonzentration negativ [1.1.]. Bei 40 % der Alkoholiker hat ein Folsäuremangel im Körper eine Anämie (Blutarmut) zur Folge. Zudem müssen Alkoholiker wegen der Folsäuredefizite mit einem dreifach erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mit gesteigertem Myokardinfarktrisiko leben [5].

Vitamin C

Die Aufnahme von Vitamin C wird infolge von alkoholverursachten Magen-Darm-Schädigungen blockiert. Ein niedriger Vitamin C-Spiegel in Plasma, Geweben und Blutzellen ist außerdem auf eine verstärkte Ausscheidung im Urin zurückzuführen [1.1.].

Vitamin A und Beta-Carotin

Das fettlösliche Vitamin A, beziehungsweise Beta-Carotin, ist einerseits durch die ungenügende Nahrungszufuhr und andererseits durch Schädigungen der Schleimhaut im Verdauungstrakt und Störungen der Ausscheidung, des Blutflusses sowie der unwillkürlichen Muskelaktivität infolge der toxischen Alkoholwirkung nur unzureichend im Körper vorhanden. Unter diesen Bedingungen kann Vitamin A vom Organismus nicht resorbiert werden [1.1.]. Wichtige Stoffwechselwege dieses Vitamins werden durch chronischen Alkoholkonsum behindert, wodurch die Oxidation des Retinols – eine natürliche Form des Vitamins A in tierischen Lebensmitteln – zur wichtigen Retinsäure gehemmt wird [2.1.]. Weitere Ursachen für einen niedrigen Vitamin A-Spiegel sind der erhöhte Transport aus den Leberspeichern, verstärkter Vitaminabbau, vermehrte Ausscheidung des Vitamins und schließlich Zinkmangel, welcher die Entleerung des Vitamins A-Speichers in der Leber beschleunigen kann [7.1.]. Da diesem Vitamin eine besondere Rolle für das Sehen, das Wachstum, die Sexualentwicklung und zur Tumorvorbeugung zugesprochen wird, erhöht sich bei Vitamin-A-Mangel die Gefahr für Nachtblindheit und für den allgemeinen Verlust der Sehkraft, für Wachstumsstörungen bei Kindern, für Fruchtbarkeitsstörungen und unter anderem an Kehlkopf-, Blasen-, Prostata-, Leber-, Magen- und Darmkarzinom zu erkranken [7.1.].

Niedrige Beta-Carotin-Serumspiegel in Abhängigkeit vom Alkoholkonsum

Alkoholmenge pro Tag Alkoholkonsumenten mit Beta-Carotin-Mangel
< 15 g 10 %
16-30 g 16 %
31-60 g 19 %
61-90 g 41 %

[5]

Vitamin D, K

Vitamin D kann in der Haut synthetisiert werden, wenn wir unseren Körper den Sonnenstrahlen aussetzen. Alkoholiker haben jedoch eine gestörte Thermogenese, wobei die Energie des Alkohols sofort im Körper in Wärmeenergie umgesetzt wird und dadurch viel Wärmebildung erfolgt. Betroffene meiden aufgrund der Hitzewallungen die Sonnenstrahlung und weisen demzufolge eine herabgesetzte Vitamin-D-Synthese auf. Eine auf regelmäßigen Alkoholkonsum zurückzuführende Leberschädigung mit anschließender Hemmung der Vitaminaufnahme und Vitamintransportfähigkeit, verstärkt nicht nur den Vitamin-D-Mangel, sondern auch den Verbrauch von Vitamin E und K [1.1.]. Vitamin D-Defizite begünstigen Kolonkarzinome sowie Mammakarzinom, Verluste von Mineralstoffen aus den Knochen mit folgenden Knochenschmerzen, -schwächen, und -brüchen sowie Störungen im Immunsystem [7.1.]. Ein Vitamin K-Mangel wirkt sich ebenfalls überaus problematisch auf den Organismus aus. Es kann zu Gerinnungsstörungen kommen, indem abnormale Blutungen entstehen, die sich in Form von Blutspuren im Stuhl oder durch lang anhaltendes Bluten bei Verletzungen äußern. Des Weiteren kann die Entwicklung des Knochenaufbaus behindert und schließlich die Entwicklung von Osteoporose begünstigt werden [7.1.].

Mineralstoffe und Spurenelemente

Weiterhin treten unter chronischem Alkoholeinfluss Mangelerscheinungen von vielen Mineralstoffen und Spurenelementen im Körper auf. Die Ursachen für einen geringen Zink-, Magnesium-, Calcium-, Kupfer- und Selenstatus entsprechen denen, die für die Vitamindefizite verantwortlich sind. Demzufolge steigt bei starker Alkoholzufuhr der Verlust dieser Vitalstoffe durch die ungenügende Ernährungsweise, Probleme in der Aufnahme und beim Transport der Vitalstoffe sowie eine erhöhte Ausscheidung infolge von Leberfunktionsstörungen. Da der Alkohol insbesondere die Schleimhäute von Magen und Darm reizt und sie entzündet, kommt es häufig zu Diarrhöen (Durchfälle), wodurch verstärkt Magnesium und Selen ausgeschwemmt werden [2.1.]. Magnesiumdefizite können Herzprobleme und Muskelfunktionsstörungen verursachen. Zink ist als essentielles Spurenelement für die Entgiftung von Alkohol zuständig. Ohne Zink gerät der Organismus in Schwierigkeiten, das toxisch wirkende Genussmittel abzubauen. Eine mangelhafte, verzögerte Alkoholverwertung zieht ernste Organschäden nach sich [7.2.]. Auftretender Vitamin D-Mangel beeinflusst zusätzlich das Gleichgewicht von Calcium im Körper, wodurch der Mineralstoff vermehrt aus den Knochen verloren geht und diese erheblichen Schädigungen unterliegen [2.1.].

Carnitin

Alkohol zerstört die Aminosäure Carnitin, welche aus den Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet wird und natürlicher Bestandteil der Herz- und Skelettmuskulatur ist. Sie ist aufgrund der geringfügigen Nahrungsaufnahme nur mangelhaft im Körper anzutreffen. In geringer Konzentration ist es Carnitin nicht mehr möglich, die Leber vor alkoholbedingten Schäden und Fettansammlung zu schützen. Des Weiteren bleibt ihre wichtige Funktion, die Leber zu entgiften und körperfremde Stoffe auszuscheiden, aus, wodurch sich vermehrt Chemikalien, Medikamente und Schwermetalle im Körper anreichern [1.1.].

Übermäßiger Alkoholkonsum – Vitalstoffmangel

Vitalstoffmangel Mangelsymptome
Proteine [1.1.]
  • Störungen in der Verdauung und Aufnahme von Vitalstoffen und daraus resultierende Wasser- und Elektrolytverluste
  • Muskelschwund
  • Wachstumsstörungen bei Kindern [2.4.]
Carnitin [1.1.]
  • Unzureichender Schutz vor alkoholbedingten Schäden der Leber, Fettansammlung in der Leber
  • Die Funktion des Carnitin, die Leber zu entgiften und körperfremde Stoffe auszuscheiden, wird eingeschränkt, wodurch sich vermehrt Chemikalien, Medikamente und Schwermetalle im Körper anreichern [1.1.]
Vitamin C [1.1.]
  • Schwäche der Blutgefäße führt zu abnormalen Blutungen,  Gingivitis, Gelenksteife und -schmerzen
  • Schlechte Wundheilung
  • Persönlichkeitsveränderungen – Erschöpfbarkeit, Schwermütigkeit, Reizbarkeit, Depression
  • Abwehrschwäche mit erhöhter Infektionsgefahr
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
Verminderter Oxidationsschutz erhöht das Risiko
für
  • Herzerkrankungen – z. B. Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Apoplex [7.1.]
Vitamin A [1.1.] Erhöhtes Risiko für
  • Lungen-, Blasen-, Prostata-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen- und Darmtumoren
  • Erhöhte Calcium-Ausscheidung und damit erhöhtes Risiko für Urolithiasis
  • Verringerter Geruchssinn, Tastsinn
  • Nachtblindheit, allgemeiner Verlust der Sehkraft
  • Sterilitätsstörungen
  • Wachstumsstörungen bei Kindern [7.1.]
Beta-Carotin [1.1.]
  • Verminderter Schutz gegen Lipidperoxidation erhöht das Risiko für Herzerkrankungen, Apoplex
  • Geschwächtes Immunsystem und hohe Infektanfälligkeit
Erhöhtes Risiko für
  • Augenerkrankungen wie Katarakt  [7.1.]
Vitamin D [6]
  • Verlust von Mineralstoffen – insbesondere Calcium – im Knochen mit anschließenden Knochenschmerzen, -schwächen und -brüchen – Osteoporose (Knochenschwund)
  • Verlust des Gehörs, Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Hypertonie
Erhöhtes Risiko für
  • Kolonkarzinome (Dickdarmkrebs) sowie Mammakarzinom (Brustkrebs)
  • Störungen im Immunsystem [7.1.]
Vitamin E [6]
  • Erhöhtes Risiko für Sterilität
  • Zerfall von Herzmuskelzellen
  • Schrumpfung sowie Schwächung der Muskeln
  • Neurologische Störungen [7.1.]
Vitamin K [1.1.]
  • Blutgerinnungsstörungen – dauerhafte, abnormale Blutungen, lang anhaltendes Bluten bei Verletzungen, kleine Mengen Blut im Stuhl
  • Beeinträchtigung des Knochenaufbaus
Erhöhtes Risiko für
  • Osteoporose (Knochenschwund) [7.1.]
Vitamin B1, B2 [6], B3 [1.1.], B6, [6], B12 [1.1.]
Folsäure [6]
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Erythropenie (verminderte Produktion von roten Blutkörperchen), Anämie (Blutarmut)
  • Verminderte Antikörperbildung
Erhöhtes Risiko für
  • Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
  • Koronare Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung)
  • Herzklopfen und -versagen
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Reduzierte Aufnahme von Vitalstoffen
  • Persönlichkeitsveränderungen – Depressionen, Verwirrtheitszustände, erhöhte Reizbarkeit, Sensibilitätsstörungen, Streitsucht, Aggressivität, Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Myalgie (Muskelschmerzen)
  • Diarrhöen (Durchfälle)
  • Unkoordinierte Bewegungsabläufe
  • Schlechte Wundheilung
  • Körperliche Schwäche, verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • Störungen des zentralen sowie vegetativen Nervensystems
Vitamin B1-Mangel erhöht das Risiko für
  • „Wernicke-Korsakow-Syndrom“, äußert sich in Form von Augenmuskellähmungen, Wesensveränderungen, Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen [2.2.]
Calcium [1.1.]
  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Schlechte Mineralisierung der Knochen
  • Osteoporose
  • Krampfneigung der Muskulatur
  • Erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen
  • Erhöhtes Karies- und Parodontitisrisiko [7.2.]
Kalium [1.1.]
  • Muskelschwäche, Muskellähmung
  • Verminderte Sehnenreflexe
  • Herzrhythmusstörungen, Herzvergrößerungen [7.2.]
Natrium [2.1.]
  • Ermüdbarkeit, Teilnahmslosigkeit, Verwirrtheit, fehlende Antriebskraft, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Nausea, Erbrechen, Appetitlosigkeit, fehlender Durst
  • Muskelkrämpfe
  • Verminderte Harnausscheidung [7.2.]
Magnesium [2.1.] Erhöhtes Risiko für
  • Muskel- und Gefäßkrämpfe, Muskelfunktionsstörungen
  • Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Extremitäten
  • Beklemmungsgefühl, Hyperaktivität
  • Tachykardie (Herzrasen) und andere Herzrhythmusstörungen
  • Hypertonie
  • Myokardinfarkt [7.2.]
Eisen [1.1.]
  • Anämie
  • Herabgesetzte Konzentrations- und Merkfähigkeit, Cephalgie, Nervosität
  • Chronique fatique Syndrom (CFS) – Chronisches Müdigkeitssyndrom
  • Raue, spröde Haut mit Pruritus, vermehrte Kopfschuppen, brüchiges Haar, brüchige Nägel mit Einbuchtungen
  • Häufige Infekte der oberen Atemwege mit Entzündungen der Mundschleimhaut und an den Mundwinkeln
Vermehrte Milchsäurebildung führt zu
  • Muskelkrämpfen bei körperlicher Belastung
Erhöhtes Risiko für
  • Störungen in der Körpertemperaturregulation
  • Vermehrte Aufnahme von Umweltgiften
  • Störungen der psychischen sowie physischen Entwicklung bei Kindern [7.2.]
Kupfer [2.1.]
  • Atherosklerose
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen
  • Erhöhter Cholesterin-Serumspiegel [7.2.]
Selen [2.1.] Erhöhtes Risiko für
  • Rheumatisch-arthritische Beschwerden
  • Muskelschwäche
  • Dilatative Kardiomyopathie (DCM)
  • Augenerkrankungen [7.2.]
Zink [2.1.]
  • Alopecia
  • Verzögerte Wundheilung
Verminderter Alkoholabbau führt zur
  • Mangelhaften, verzögerten Alkoholverwertung, die ernste Organschäden mit sich zieht
  • Verdauungsstörungen
  • Lernschwächen [7.2.]
Aminosäuren wie Leucin und Lysin
[2.1.]
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Stimmungsschwankungen, Angst, Depressionen
  • Hyperaktive Nervenaktivität
  • Mangel an Wachstumshormonen (STH) [7.3.]
Essentielle Fettsäuren wie
  • Ungesättigte Fettsäuren
  • Omega-3-und-6-Fettsäuren [2.1.]
  • Nierenerkrankungen
  • Reduzierte Funktionstüchtigkeit der roten Blutkörperchen
  • Verminderte Leberfunktion
Erhöhte Gefahr bei Kindern für
  • Störungen im Ganzkörperwachstum sowie in der Lernfähigkeit
  • Ungenügende Entwicklung des Gehirns [7.3.]

Informationen zum Thema „Alkoholkonsum während der Schwangerschaft/Stillzeit“ finden Sie im Oberthema "Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett".

Literatur

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Leitlinien

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